PROF. DR. SABRINA EIMLER

Innovation mit Herz und Verstand

Porträt von Sabrina Eimler im Bällebad

Sabrina Eimler ist Professorin für Human Factors and Gender Studies. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl an Disziplinen, die Eimler in ihrer Arbeit an der Bottroper Hochschule Ruhr West verknüpft – von Psychologie über Kulturwissenschaft bis hin zur Informatik. Mit ihren Projekten setzt sich die 40-jährige unter anderem für mehr Nachhaltigkeit sowie den Abbau von Vorurteilen und Benachteiligungen ein.

„Wir müssen für uns einstehen, weil es niemand sonst für uns tut.“

Schnell ist klar: Sabrina Eimler brennt für ihren Beruf. Mit Begeisterung erzählt sie von ihrer Forschung, von Sensibilisierungsprojekten in einer virtuellen Realität und von künstlicher Intelligenz, die Jugendliche im Internet schützen sollen. Jeder ihrer Sätze wirkt dabei wie geschliffen, kaum ein Füllwort kommt über ihre Lippen, keine „ähms“, keine „mhs“. Kurzum – sie ist in ihrem Element.

Die gebürtige Duisburgerin arbeitet und forscht seit Januar 2015 am Bottroper Standort der Hochschule Ruhr West. Davor studierte sie Angewandte Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie Kulturwissenschaft und Wirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. In den vergangenen knapp acht Jahren war sie dabei bereits an einer beachtlichen Zahl an Projekten beteiligt. So entwickelte sie unter anderem digitale Datenbrillen für Krankenhauspersonal, steuerte Roboterarme mithilfe von VR-Brillen und forschte zu diskriminierenden Algorithmen auf Social-Media-Plattformen. Ihre Forschung bedient dabei oft viele verschiedene, mitunter sehr unterschiedliche Themenfelder. Für die Professorin selbst ist das aber kein Widerspruch, im Gegenteil: „Das ist ein Feature und kein Bug.“ Einzelne Themen könnten so interdisziplinär erschlossen und ihre breite Expertise optimal genutzt werden.

Sabrina Eimlers Forschung ist am Puls der Zeit, viele Trends und Entwicklungen können die Wissenschaftlerin und ihr Team schon teils Jahre vorher absehen. Auch wenn ihre Projekte auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, steht bei alle ihren Projekten der Menschen, insbesondere in der Digitalisierung, im Fokus: „Digitalisierung verschwindet nicht mehr. Nun geht es darum, wie wir sie uns aneignen und gestalten können." Darum geht es auch im von ihr initiierten Institut Positive Computing. Ein weiteres Anliegen ist ihr die Sensibilisierung und der Abbau insbesondere von geschlechtsspezifischen Stereotypen. Als Frau in einer männerdominierten Branche, wurde auch sie selbst schon mit solchen konfrontiert. Unterkriegen lässt sie sich davon aber nicht: „Wenn wir einfach aufgeben und anderen Leuten die Macht über unsere Zukunft geben ist überhaupt nichts gewonnen. Wir müssen für uns einstehen, weil es niemand sonst für uns tut.“

„Das ist ein Feature und kein Bug.“

Porträt von Sabrina Eimler

Disensity, Courage, Ruhrbots: das ist nur ein kleiner Teil der laufenden Forschungsprojekte von Sabrina Eimler. Ihr Arbeitspensum ist immens – doch woher kommt eigentlich ihr Gestaltungsdrang? Das kann die junge Professorin selbst nicht beantworten. „Ich bin nur froh, dass es so ist“, antwortet sie lachend. Schon während ihrer Schulzeit wälzte sie Lexika und lernte gerne für die Schule. Nach dem Abitur begann sie dann als erste in ihrer Familie ein Studium und legte in der Folge mit viel Mut und Durchhaltevermögen eine steile Karriere hin. Ein Vorbild – nicht nur für Frauen.